Gemeinsame Besatzmaßnahme zur Erhaltung des Aalvorkommens
- am Mai 20, 2013
- von nmetzger
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2300 junge Aale in der Größe von 10-20cm wurden vom Angelsportverein Butzbach (1600), der Pachtgemeinschaft Günther Ritter (400) sowie den Brüdern Görlach (300) am 16. Mai 2013 in die Wetter in den Gemarkungen Oppershofen, Rockenberg, Griedel, Gambach, Ober Hörgern und Münzenberg eingesetzt. Mit dieser gemeinsamen Besatzmaßnahme wollen wir einen kleinen Beitrag gegen die Bedrohung der europäischen Aalbestände leisten.
Die Aalbestände in Deutschland werden fast vollständig durch aktiven Besatz aufrecht erhalten, den Fischer und Angler größtenteils selbst bezahlen. Nur die Nutzungsmöglichkeit der Bestände motiviert diese zu Besatzmaflnahmen. Bei zu starker Beschränkung der Fischerei und des Angelsports besteht die Gefahr, dass die Beteiligten das Interesse am Besatz verlieren und das wäre wohl das Ende der Fischart Aal in Deutschland. Es ist davon auszugehen, dass nur ca. 5% der jetzt in die Wetter eingesetzten Aale in den Folgejahren wieder gefangen werden, 95% hingegen dienen der Arterhaltung.
Die gemeinsame Besatzmaflnahme mit der Pachtgemeinschaft Ritter und den Brüdern Görlach ist beispielhaft. Es wäre schön, wenn sich im nächsten Jahr noch andere Fischereiberechtigte an der Wetter dieser Aktion anschließen könnten.
Die Fortpflanzung der Aale ist noch immer eines der großen Geheimnisse der Natur, denn Aale können nicht in Zuchtanstalten gezüchtet werden. Sie pflanzen sich lediglich im Sargassomeer vor der Küste Floridas fort. Hierzu muss nach 10-12 Jahren Aufenthalt im Süßwasser auch jeder Wetteraal durch Wetter, Nidda, Main und Rhein trotz vieler Hindernisse zur Küste gelangen, dann den Atlantik zum Sargassomeer überqueren um hier abzulaichen und danach zu sterben. Die jungen Aale (Glasaale) erreichen später mit Hilfe des Golfstroms die europäischen Küsten und verteilen sich dann in die Flusssysteme. Leider kommen immer weniger Glasaale zurück. Viele werden frühzeitig gefangen und nach Fernost als Delikatessen verkauft. Diesem Raubbau wurde im Frühjahr 2009 durch das europäische Artenschutzrecht Einhalt geboten, sodass nun bestimmte Mengen für die Arterhaltung garantiert sind. Fischereiwissenschaftler befürchten aber, dass die genannten Maflnahmen zur Rettung der Aale nicht ausreichen und zu spät kommen.